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Donnerstag, 29. März 2012

Das fragen Hochbegabte: Warum bin ich trotz meiner Begabung nicht erfolgreicher?


Foto: Saskia-Marjanna Schulz



Zugegeben:
nicht jeder Hochbegabte will Hochleistung.

Und zugegeben:
man kann auch Hochleistung erzielen, ohne hochbegabt zu sein.

Und weiterhin zugegeben:
rund ein Drittel der Hochbegabten verwirklicht schon erfolgreich seine Fähigkeiten (Jürgen vom Scheidt).

Gleichwohl: in zunehmendem Masse  sitzen immer mehr hochbegabte Menschen bei Coaches und fragen: Warum bin ich trotz meiner Hochbegabung nicht erfolgreicher?

Für Experten ist das fast schon normal: Hochbegabte leben „zwischen Genie und Leistungsverweigerung“ (Jürgen vom Scheidt).

Lassen Sie uns dazu den Blick in die Gehirne der Menschen wagen. Erstaunt werden wir feststellen, dass oft die zündende Idee tief verwurzelt in dem Universum unseres Denkapparates liegt.  So tief, dass sie nicht wirklich gute Chancen hat, in unser  Bewusstsein zu gelangen. Der US-amerikanische Neurowissenschaftler Dr. David Eagleman erklärt das so: „Wenn eine Idee von hinter den Kulissen herausgereicht wird, dann haben ihre Schaltkreise sie oft stunden-, tage- oder sogar jahrelang durchgekaut, Informationen gesammelt, konsolidiert …“.

Oft ist es ein Stimulus von aussen oder ein Traum oder eben die Arbeit mit einem Coach, der die Idee ins Bewusstsein bringt. Nicht selten halten Ängste, mangelnder Mut sowie schlechte Erfahrungen (Demütigungen, Burnout, Mobbing u.a.m.) die richtig guten Ideen und Erkenntnisse unter der Oberfläche des Bewusstseins fest.

In einer Atmosphäre der Stärke, der Ruhe und Gelassenheit und/oder in der Zusammenarbeit mit einem Coach kann dieses Wissen dann geradezu spielend leicht bewusst werden.

Nach meinen eigenen Erfahrungen – als Marktforscherin für führende Konzerne in Europa – habe ich feststellen können, dass ich meine Arbeit an einem Fragebogen von zwei bis drei Tagen auf wenige Stunden reduzieren konnte. Nachdem ich für die entsprechend ansprechende Atmosphäre gesorgt habe.

Auch grosse Persönlichkeiten haben sich dazu bekannt, dass ihnen Wissen in bestimmten Situationen einfach ‚zugefallen‘ ist. Dr. Eagleman sagt dazu: „Im Jahr 1862 stellte der schottische Mathematiker James Clerk Maxwell eine Reihe von grundlegenden Gleichungen auf, mit denen er den Zusammenhang zwischen Elektrizität und Magnetismus herstellte. Auf dem Totenbett … ein  merkwürdiges Geständnis … nicht er selbst, sondern ‚irgendetwas in ihm‘ habe die berühmten Gleichungen entdeckt …“

Und von Goethe – so ein Germanistik-Professor – erzähle man sich, dass ihm die Texte von „Die Leiden des jungen Werther“ fast ohne eigenes Zutun „zugefallen“ seien.

In meiner eigenen Praxis habe ich die Erfahrung gemacht: Manchmal ist es lange harte Arbeit, die verschütteten oder verdeckten Idee meiner Hochbegabten zu bergen. Manchmal jedoch sprudeln sie schon nach kurzer Zeit einfach so hervor.

Professionalität? Profession? Zufall?

Warum sind Hochbegabte trotz ihrer Hochbegabung nicht erfolgreicher?
Es ist schon viel besser geworden.

Aber: warum wagen manche Menschen mit einem IQ > 130 immer noch nicht den Durchbruch?

Hier sind ein paar Eindrücke:

  • Hochbegabte scheinen sich weniger leicht entscheiden zu können, zu einem Coach zu gehen. Hochbegabte können nicht so gut so etwas wie Hilfe zur Selbsthilfe annehmen.
  • Hochbegabten fällt es nicht immer leicht, sich einzugestehen, dass sie nicht 150 Prozent perfekt und allwissend sind.
  • Scheuklappen vor dem Erfolg.

Mag sein, dass es auch einfach die Angst vor der eigenen Grösse ist. Was sagte Oscar Wilde zur Hochbegabung? "Das Publikum ist wunderbar nachsichtig. Es verzeiht alles ausser Genie."

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