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Sonntag, 25. Juni 2017

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik



Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen? 

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry –  100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Sonntag, 28. Mai 2017

Ein britischer Naturforscher zeigt uns: So kann man sich unbeliebt machen. ABER AUCH: Beliebter!




Foto: Saskia-Marjanna Schulz


In meiner Ausbildung zur Seminarleiterin, hörte ich eines Tages folgende Geschichte[1]:

„Vor rund 100 Jahren lebte in London ein gewisser Francis Galton. Er forschte auf dem Gebiet der Psychologie und so unternahm er eines Tages einen ‚Gedankenversuch‘: Er stellte sich vor seinen Spiegel und sagte sich: Ich bin der ‚meistgehasste Mann Englands‘. Dann unternahm er wie gewöhnlich seinen Morgenspaziergang durch die Strassen von London. Doch nichts war ‚wie immer‘. Denn tatsächlich passierte folgendes: einige Passanten riefen ihm Schimpfworte zu oder wandten sich mit Gebärden der Abscheu von ihm ab; ein Stauer (Logistikmitarbeiter) aus dem Hafen rempelte ihn im Vorbeigehen mit dem Ellbogen an, so dass er hinfiel.

Sogar auf Tiere schien sich diese Animosität gegen ihn übertragen zu haben. Denn als er an einem Droschkengaul vorbeiging, schlug dieser aus und trat Galton in die Hüfte, so dass er wiederum zu Boden ging. Als es daraufhin einen kleinen Volksauflauf gab, ergriffen die Leute auch noch für das Pferd Partei - worauf Galton das Weite suchte und in seine Wohnung zurückeilte. Diese Geschichte ist verbürgt und findet sich in etlichen englischen und amerikanischen Psychologiebüchern unter dem Titel ,Francis Galtons famous walk'.“

Tatsächlich lebte Francis Galton[2], ein britischer Naturforscher, von 1922-1911 in England. Er war sehr vielseitig interessiert und forschte u.a. auf den Gebieten Geographie, Meteorologie, Afrika, Biologie und Psychologie. Für seine aussergewöhnlichen Leistungen wurde Francis Galton 1909 zum Ritter geschlagen.

Was können wir nun aus dem ‚famous walk‘ für uns erkennen?

Ganz einfach:


Der Mensch ist auch das, was er denkt.

O Wir können uns fragen: Was passiert, wenn man sich vorstellt, dass man ein ‚höchst beliebter Mensch‘ ist?

O Es ist nicht notwendig, der Umwelt seine innere Einstellung durch Worte mitzuteilen; die Menschen und auch die Tiere ,erspüren' sie auch so. (Meine Professorin von der Musikhochschule Köln erzählte mir einmal, dass ihr aufgefallen sei, dass sich alle Blumenköpfe im Haus der Haustür zuwenden, wenn sie nach Tagen der Abwesenheit wieder das Haus betritt – sie fragte sich: Können meine Blumen erspüren, wann ich nach Haus komme?)


Lilli Cremer-Altgeld

Mobil 0049 1575 5167 001




[1] Vgl. dazu: Birkenbihl, Michael: Train the Trainer. Arbeitshandbuch für Ausbilder und Dozenten. 1971 Landsberg am Lech
[2] Siehe dazu: Galton, Francis:

Donnerstag, 18. Mai 2017

Mit dem JETZT zum neuen Auto, zum Traumurlaub und zur neuen Wohnung


Foto: Saskia-Marjanna Schulz

Es war während meiner Ausbildung zur Seminarleiterin. Ein Kollege berichtete über seine ersten Übungen zur Zielerreichung. Er hatte sich da was Schönes ausgedacht – wen wundert es – es war ein neues Auto. Aber seine Übungen führten immer ins Leere.

Der Kollege war fleissig. Und diszipliniert. Und kreativ.

Aber die Zielerreichung „neues Auto“ wollte nicht klappen. Da kam seine Freundin mit der Idee um die Ecke: „Konzentrier‘ Dich doch mal auf das JETZT!“

„Wie meinst Du das?“

„Na“, sagte sie „Du kannst Dir ein schönes Auto immer nur in der Zukunft vorstellen – aber nicht in der Gegenwart“.

Der Kollege wollte davon nichts wissen. Tat aber trotzdem wie ihm geraten wurde. Er baute das JETZT in seine Gedanken und Visualisierungen ein.
Dann passierte es. Es ging alles ganz schnell. Und dann stand er da – und zeigte uns stolz sein neues Auto. Wir klatschten. Und nahmen ein bekanntes Wort in unseren neuen Wortschatz auf: JETZT!

Bald konnten andere Kolleginnen und Kollegen berichten: Das JETZT! klappt auch mit Jobs, Urlauben und neuen Wohnungen!

Wenn wir Wünsche haben, sehen wir die Erfüllung oft in der Zukunft. Oft als „jetzt nicht erfüllbar – aber IRGENDWANN“. Wenn wir anfangen, unser Wünsche als nahbar zu sehen – als erreichbar – macht es in unserem Gehirn KLICKKLACK – und dann gibt es ein UPDATE. Und die Dinge geschehen zu einem nahen Zeitpunkt.

Anfänger können ja mal mit kleineren Zielen und Wünschen üben.

Fortgeschrittene nehmen vielleicht die mittelgrossen Ziele und Wünsche.


Und die Meisterinnen und Meister? Die wissen eh, was zu tun ist. Chapeau!

Lilli Cremer-Altgeld

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Sonntag, 30. April 2017

„Ich tue das, was mir Spass macht.“ Wer kann das von sich sagen?



Foto: Saskia-Marjanna Schulz

 

Als Kinder konnten wir wohl alle sagen: Ich mache (spiele), was mir Spass macht.

Irgendwann haben viele von uns dieses Glück verloren.

Warum eigentlich?

Es gibt Menschen, die sagen: „Man muss Glück auch sehen WOLLEN.“

Was hält uns davon ab, unser „Glück“ – unsere eigene Wirklichkeit – SEHEN ZU KÖNNEN?

Warum leben wir so oft das Leben der anderen.
Das, was die anderen sich für uns ausgedacht haben?

Manche Menschen sagen mir in Gesprächen Sätze wie: „Ich kann ja nichts anderes“. Oder: „Ich habe nichts anderes gelernt.“ Oder: „Andere Menschen haben das für mich ausgesucht.“

Menschen denken also: ich muss das tun was ich tue, weil ich nichts anderes (besseres) kann?

Ich habe da eine andere Erfahrung gemacht: Menschen leben nicht ihre eigene Wirklichkeit – und damit am Glück vorbei – weil sie Angst vor ihrer eigenen Grösse haben. NICHT: Weil sie nicht anders können oder keine Begabung haben, sondern weil sie sich vor ihrer Begabung F Ü R C H T E N.
                
Marianne  Williamson[1] hat das sinngemäss einmal so ausgedrückt:

„Unsere tiefste Angst ist nicht,

dass wir unzulänglich sind,

Unsere tiefste Angst ist,

dass wir unermesslich machtvoll sind.

Es ist unser Licht, das wir fürchten,

nicht unsere Dunkelheit.“

Ich denke an all die vielen Frauen und Männer, die ihre ganze Kraft darauf ausgerichtet hatten, sich selbst zu verleugnen, sich selbst zu demütigen und dem Glück aus dem Weg zu gehen. Die dafür Beziehungsprobleme und Probleme mit ihrer Gesundheit bekommen haben.

Und ich sehe die vielen Frauen und Männer, die angefangen haben, sich mit sich selbst AUSZUSÖHNEN. Die ihre Kraft nicht länger als Feind gesehen haben. Und anfingen, diese Kraft als Freund willkommen zu heissen.

Ich konnte sehen, wie nicht nur ein Lächeln über ihr Gesicht huschte und sie schöner und grösser und wahrhaftiger wurden. Und wie sie anfingen, das zu tun, was ihnen Spass macht.

Diese Kraft ist nicht nur in einigen wenigen, die berühmt sind. Diese Kraft ist in jedem, wirklich jedem von uns.

Wer sie finden WILL, wird sie finden.
Wer sie leben WILL, wird sie leben.

Der erste Schritt ist der GEDANKE: Ja, ich versöhne mich jetzt mit mir.
Der zweite Schritt ist der GEDANKE: Ja, ich lasse jetzt meine Kraft für mich arbeiten.
Der dritte Schritt ist der WILLE: Meine Kraft findet jetzt das, was MIR Spass macht!

Wer sich inspirieren lässt von dem, was der Philosoph und römische Kaiser Marc Aurel einst sagte – wird dem Glück kaum noch aus dem Wege gehen können: „Das Glück im Leben hängt von den guten Gedanken ab, die man hat.“

Lilli Cremer-Altgeld

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[1] „Our deepest fear is not that we are inadequate.
Our deepest fear is that we are powerful beyond measure.
It is our light, not our darkness that most frightens us.”

Freitag, 21. April 2017

Wie viel Mut brauchen wir, um uns ein Herz zu nehmen?




Foto: Saskia-Marjanna Schulz
       
Eines Tages bekam ich einen Anruf von einem Lehrer. Er habe von Freunden gehört, die ich auf ihrem Karriereweg begleitet habe. Das hat ihm so gut getan, dass er mich nun auch bittet, an seiner Seite zu sein für seinen nächsten Karriereschritt.  Er lebte rund 400 km von mir entfernt – so fragte ich: Kennen Sie keine Kollegen vor Ort. Ach, nö, sagte er – ich kenne Sie jetzt schon über meine Freunde so gut, dass ich da lieber auf das vertraue, was ich schon erlebt habe.

Wir verabredeten einen Coaching-Termin am Wochenende.

Er erzählte mir von seinen kühnen Plänen und auch von seinem Handicap. Dann legte er mir – wie gesagt: Lehrer! – einen Jahresplan vor, wie das Pensum, das er veranschlagt hat zu schaffen sei. Ich schaute mir den Plan an – und war begeistert. Bilderbuchreif!

Aber ich sah auch: er baute hier einen Popanz auf, der gar nicht vorhanden war.

Ich legte das Papier zur Seite und sagte: Wollen wir das heute mal nach meiner Methode machen? Ohne echtes Vertrauen sagte er „JA“!

Nach drei (!) Stunden (!) hatten wir das Problem gelöst. 

Nicht mal einen Tag. Schon gar nicht ein Jahr! Sondern lediglich drei Stunden – und sein Handicap war überwunden.

Manchmal tragen wir uns mit scheinbar grossen Problemen herum.

Manchmal scheinen wir vor lauter Bäume den Wald nicht mehr zu sehen.

Aber manchmal nehmen wir uns ein Herz. Und dann schreiben wir eine Mail oder wir greifen zum Hörer – und wagen, uns helfen zu lassen.

Lilli Cremer-Altgeld

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Montag, 17. April 2017

Was tun, wenn die Seele in den Keller gegangen ist?


Foto: Saskia-Marjanna Schulz

Wir alle leben in Rhythmen. Nicht nur Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Tag und Nacht. Nein. Wir haben auch Stimmungen – und fühlen uns mal eher unten oder oben. Wer hat das nicht schon erlebt?

Wer „oben“ ist – in seiner Stimmung – wird nicht zumeist keine Hilfe suchen.
Wer „unten“ ist – in seiner Stimmung – vielleicht schon.

Ich habe mich gefragt, was hilft der Seele wieder auf die Beine, wenn sie in den Keller gegangen ist.

Wenn wir unsere Seele fragen, werden wir hören, dass das oft an dem Mangel liegt. An dem Mangel an Liebe. An dem Mangel an Achtsamkeit. An dem Mangel an Akzeptanz.

Unsere Seele wünscht dann, dass wir sie füttern. Füttern mit Liebe, Achtsamkeit und Akzeptanz.

Aber: Wie soll das gehen?

Ich lernte, dass unsere Seele will, dass wir ihr genau das sagen: Liebe, Achtsamkeit und Akzeptanz. Mit anderen Worten: „Ich liebe, achte und akzeptiere mich so wie ich bin.“

Und damit es wirklich hilft, reicht es nicht, dies 3 x täglich zu tun. Sondern 500 x pro Tag!

500 x pro Tag?

Der Gedanke ist nicht neu. Und er ist nicht von mir. Aber: Ich fand diesen Gedanken so überwältigend, dass ich ihn ausprobiert habe. Ich sagte – oder dachte - täglich: „Ich liebe, achte und akzeptiere mich so wie ich bin“. 500 (!!!) Mal täglich.

Ich habe das so gemacht: 500 Sonnenblumenkerne legte ich in ein schönes Glas und stellte die Schale auf meinen Schreibtisch. Morgens schüttete ich die 500 Kerne auf den Schreibtisch. Und bis abends mussten alle Kerne wieder in ihrem Töpfchen sein.

So war das am Anfang. Dann musste ich oft Auto fahren und ich erkannte, dass ich rund 20 Minuten Zeit für diese 500 Sätze brauchte. Ich teilte sie in 4 x 5 Minuten ein. Und am Abend hatte ich immer meine 500 Sätze gesprochen.

Wie heisst es so schön: Wie man in den Wald hinein ruft – so schallt es hinaus!
Ich rief also diesen Satz „Ich liebe, achte und akzeptiere mich so wie ich bin“ in meinen eigenen Wald – und spürte, wie meine Stimmung ein gesundes Fundament von Wohlbehagen herstellte. Nach 3 Monaten war mein Bedarf gedeckt. Ich fühlte mich besser als je zuvor. Und die Reaktion meiner Umwelt? Es gab Fragen wie „Frisch verliebt?“. Oder: „Oh, Sie waren im Urlaub?“ oder auch ganz einfach so ein verstehendes Lächeln.

Das alles ist nun über 20 Jahren her – und manchmal mache ich im Frühjahr oder auch im Herbst eine Auffrischungskur von ein paar Tagen oder Wochen. Und schon spüre ich wieder diese Stabilität, gemischt mit Frohsinn und einem Lächeln, das ungefragt auf meinen Lippen landet und auch meine Augen strahlen lässt.

Mir hat es geholfen.

Es mag sein, dass auch Sie Gefallen daran finden.

Lilli Cremer-Altgeld

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Mittwoch, 12. April 2017

Frauencoaching an der Nordsee: Aus dem Entlein wurde ein Schwan!



Foto: Saskia-Marjanna Schulz

Wir trafen uns alle mit dem Ziel: Unser Leben spannender, attraktiver und freudvoller zu machen. Dabei auch liebevoller und friedlicher. Wir, das waren Frauen aus Deutschland. Zwischen 25 und 70 Jahren, aus sehr unterschiedlichen Berufen, mit sehr unterschiedlichem Hintergrund und sehr unterschiedlichem Aussehen. Ich war die Alleinunterhalterin, offiziell „die Seminarleiterin“, – jedenfalls in den ersten 10 Minuten – dann gab es ein buntes Treiben als hätten die Frauen sich schon immer gekannt und nur darauf gewartet, sich wieder einmal zu treffen. Das war ein Glück. Und so haben gerade diese Frauen auch besonders kühne Ideen im Herzen gehabt und nur darauf gewartet, diese Wünsche in die  Wirklichkeit zu bringen.

Eine von ihnen wollte mich alleine sprechen und vertraute mir an, dass ihr Mann sich gerade in eine andere Frau verliebt hat – und sie nun ihre Seele trösten wolle. Aber auch Anregungen brauchte, wie sie für andere wieder attraktiv sein konnte. Wir wollen sie Alice nennen.

Wir begannen damit, dass Alice lernen wollte, wie sie für sich selbst attraktiv sein konnte. Wir wussten beide: Das war keine leichte Aufgabe. Äusserlich war sie eher der Typ „mit mir kann man Pferde stehlen – und nehmt das bitte auch wörtlich“. Wenn ich eine Nachtwanderung durch die Alpen planen würde, hätte ich sie gerne an meiner Seite. Oder auch bei einem Ausflug durch den Dschungel im Amazonas oder wenn ich auf einer einsamen Insel gestrandet wäre. Sie war eine Überlebenskünstlerin oder sah zumindest so aus.

Aber nicht nur das – sie strahlte auch Zuverlässigkeit aus, Genauigkeit und Outdoor-Charme.  Auch so etwas wie Pünktlichkeit, Ordnung und Sicherheit am Taschenrechner. Sie war eine dieser ungemein sympathischen Beamtinnen. Das Problem: Sie wollte ihr Image wandeln und gerne als die neue Marilyn Monroe gesehen werden.

Wir haben einige Gespräche unter vier Augen geführt. Wir haben uns an unsere Kreativität erinnert, an unseren Willen und unsere Zuversicht. Neben dem Seminar wollte Alice noch ein weiteres Arbeitsprogramm für sich und ihren ganz persönlichen Erfolg haben.

Wir entwickelten eine Affirmation nach ihrem Wunsch. Es waren zwei Sätze, in denen diese Worte vorkamen: „Schönheit. Attraktivität. Faszination. Charme. Charisma. Glück.“

Alice dachte sich morgens und abends einen kleinen Spaziergang aus. Mit zunehmender Begeisterung sprach sie während des Gehens immer wieder diese kleinen Sätze. Und sie füllte diese Sätze auf ihre eigene Art mit Leben.
Das war schon alles.

Ich empfahl Alice einmal am Tag eine Meditation zu hören, die ich gerade als CD dabei hatte. Und die dieses kleine Programm abrundete, Alice innere Gewissheit, Sicherheit und Frieden gab.

Von einem Tag auf den anderen konnte ich sehen, wie Alice aufblühte. Immer mehr wurde Alice sie selbst. Auch die anderen Mädels bemerkten dieses Aufblühen. Und so bekam sie erste Komplimente – und zeigte zum ersten Mal, dass ein bezauberndes Lächeln in ihr steckte.

Aber der Höhepunkt lag noch vor uns: Immer in diesen Seminaren gibt es am letzten Tag einen „Ball der Frauen“ – ein Fest, auf dem die erreichten Erfolge gefeiert werden. Hatte sie schon die Standfestigkeit für einen solchen Abend? Denn noch immer schwebte über ihr die Trauer: „Mein Mann hat eine andere Frau!“.

Es schien, dass Alice so in den Spaziergängen und ihren neuen Lieblingssätzen aufgegangen war, in ihren ersten Erfolgen bei anderen Menschen, den ehrlichen Bewunderungen der anderen Frauen, dass für Trauer gerade kein Platz war. Ich sah Alice nur noch zunehmend gut gelaunt. Der Abschlussball wurde zu ihrer Krönung. Nicht nur weil sie sich hinreissend kostümiert hatte, nicht nur weil sie diese neuen Sätze mit immer mehr Glaubwürdigkeit füllen konnte, nicht nur weil sie sich selbst immer mehr gefiel. Nein. Es ergab sich, dass sie an diesem Abend einen Test bestehen würde, von dem wir alle zuvor nichts wussten.

Ein Club mit Apha-Tieren war an diesem Tag angereist. Mit Männern, die es gewohnt waren, sich in ihrer eigenen „Herrlichkeit“ zu spiegeln, umzingelt von schönen Frauen. Noch waren die Männer allein. Unter sich. Absentiert.

Aber später würden unsere Frauen kommen – die sich nun auch in ihren Erfolgen sonnten – und die nun alle wunderschön anzusehen waren. Es machte kaum noch ein Unterschied an diesem letzten Tag, dass eine von ihnen ein Fotomodell war, eine andere eine aufregende asiatische Schönheit. Die anderen Frauen hatten auffallend an Attraktivität gewonnen: Wir hatten alle viel Freude in diesem Seminar, es war Sommer, alle waren gebräunt und gut gelaunt.

Und nun kamen diese Alpha-Männer. Ich war nun sehr gespannt. Und die Frauen nun ziemlich aufgeregt – denn sie wollten wissen, wie sie mit ihrem gewachsenen Selbstbewusstsein bei diesen Männern ankommen würden.

Wir Mädels gingen alle an die Bar – und schon bald sprach sich bei den Männern rum, dass es da „etwas“ zu sehen gab. Zuerst wurden das Modell und die asiatische Schönheit belagert. Damit war zu rechnen. Aber wie würde es weiter gehen?

Nach einer Stunde geschah das Unerwartete: Alice, noch vor einer Woche als Trauerkloß (Selbstaussage) hier eingetroffen, schickte alle Mädels in die zweite Reihe. Sie war nun der „Hahn im Korb“. Sie war nun der Mittelpunkt für die Männer. Alle wollten nun ihre Aufmerksamkeit und jeder wollte mit ihr tanzen. Sprichwörtlich war aus dem „traurigen kleinen Entlein ein schöner, grosser Schwan“ geworden.

Wer sich liebt, kann zaubern.

Lilli Cremer-Altgeld

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Montag, 10. April 2017

Kennen Sie Ihr Thema schon – oder sind Sie noch auf dem Findungsweg?


Foto: Saskia-Marjanna Schulz


Bei den Lehrer*innen ist das ganz einfach. Bei den Ärzt*innen und Jurist*innen auch: Sie konzentrieren sich auf ein Spezialgebiet und sind dann Mathe-Lehrerin, Zahn-Arzt oder Scheidungs-Anwalt.

In anderen Berufen tun sich manche Menschen schwer mit der Konzentration auf „nur“ ein Thema. Ich bin dieser Frage in den letzten Jahren immer wieder nachgegangen – und habe hier ein Zwischenergebnis.

Diese Menschen sagen:

·        Ich habe zu viele Interessen als dass ich mich konzentrieren könnte.
·        Ich traue mir nicht zu, ein Thema für mich zu reklamieren und dann „Expert*in für Wasser“ oder „Friseur*in nur für das Färben“, „Trainer*in für Senior*innen“ zu sein.
·        Ich bin Perfektionist*in und brauche bestimmt 20 Jahre, um mir ein Thema erarbeitet zu haben.

Nehmen wir die erste Gruppe: „Habe zu viele Interessen“. Schön, vielleicht sind Sie hochbegabt. Viele Hochbegabte haben „viele Interessen“. Ich empfehle Ihnen dann diesen Artikel mal zu lesen 

Allerdings möchte ich noch einen Augenblick bei dieser Gruppe verweilen. Möglicherweise fahren Sie hin und wieder in Urlaub. Wie leicht fällt es Ihnen, sich für einen Ort, ein Land, einen Landstrich zu entscheiden? Wie ist es Ihnen gelungen, zu sagen: ich will nach Mallorca, an die Ostsee oder nach Barbados? Ist es wirklich das „Problem: viele Interessen“? Oder kann es sein, dass die Entscheidungskraft bei diesem Thema aussetzt? Und wenn „ja“ – warum?

Alle, die meinen, nicht ein Thema für sich reklamieren zu können – und „Expert*in für Wasser“ oder „Friseur*in nur für das Färben“ oder „Trainer*in für Senior*innen“: Ja. Das ist auch in Ordnung. Gleichwohl: Ich habe Experten für Wasser, einen Friseur „nur für Farben“ und auch einen Trainer für Senior*innen kennengelernt. 

Nach vielen Gesprächen hatte ich den Eindruck, sie waren sehr stolz auf ihre Arbeit, fühlten sich wohl und hatten nicht den Anspruch nun ALLES über dieses Gebiet zu wissen – allerdings schon einen Teilabschnitt. Und auch das ist möglich: Trainer für (männliche) Senioren, die ehemals selbst Selbstständige waren, zu sein. Experte für Rhein-Wasser zu sein., Farb-Friseur ausschliesslich für Frauenhaare – und auch nicht für Wimpern – zu sein. Es hat sehr viel damit zu tun, was man/frau will – und kann. Es hat viel damit zu tun, zu sich zu stehen. Die gute Nachricht: „Zu sich zu stehen“ ist erlernbar!

Nun zu den Perfektionist*innen. Sehr oft sind Hochbegabte an Perfektion interessiert. Weil sie perfekt sein können? Weil sie Schlamperei hassen? Weil sie Perfektion als Respekt vor sich und anderen verstehen? Wer sich 20 Jahre gönnen mag, um diese Spezialisierung zu erreichen – warum nicht?
Im Grunde genommen geht es um Wertschätzung. Sich selbst und anderen gegenüber. Und wer diesem Weg der Selbstwertschätzung folgt, wird eines Tages wissen, ob er ein Thema für sich finden mag – oder nicht.

Manchmal kommen andere Menschen ja schon mit einer Zuschreibung daher. Als ich einmal gefragt wurde, was ich beruflich mache – sagte ich: Ich bin Coach. Ich arbeite mit hochbegabten Erwachsenen. Darauf sagte meine Gesprächspartnerin: Oh, wie interessant! Das habe ich ja noch nie gehört: „Ein Coach für Hochbegabte!“.

Lilli Cremer-Altgeld
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Sonntag, 9. April 2017

Ist „Mut zum Erfolg“ angeboren? Oder brauchen wir Mut-Proben?


Foto: Saskia-Marjanna Schulz



Köln. Als Sozialforscherin hatte ich den Auftrag eines grossen Konzerns eine innerbetriebliche Studie durchzuführen. Anonym. Zum Thema MUT & ERFOLG. ERFOLG als Resultat selbst gesetzter Ziele. MUT als der engagierte Einsatz, dieses Ziel zu erreichen.

Meistens gehen wir davon aus: Jeder Mensch will Erfolg haben. Jeder will erfolgreich sein. Aber stimmt das wirklich?

Nach dieser Untersuchung hatte ich mehr als nur geringe Zweifel. Zwar gab es Menschen auf diesen Führungsebenen, die den Erfolg wirklich wollten und ihn ganz strategisch anstrebten. Jedoch: Die meisten Mitarbeiter*innen hatten ein gespaltenes Verhältnis zu dem, was wir Erfolg nennen: Selbst ein Ziel setzen – und erreichen. Alles, was über einen „eher normalen“ Entwicklungsweg hinaus ging, war erkennbar unerwünscht (keine Veränderung – Veränderung macht mir Angst).

Der Eindruck, den ich hier gewinnen konnte: Menschen haben selbst gesetzte Ziele bis zu einer bestimmten Ebene. Dies zeigt sich je nach z.B. sozio-demografischen Merkmalen, Geographie, Bildung sowie weiterer Einflussfaktoren (z.B. Gesundheit).  Haben sie ihre Ziele bis zur Erreichung eines bestimmten Bildungs- und Karriereabschnitts (Hauptschule, Mittlere Reise, Abi … Habilitation/Lehre, Studium/Beruf) geschafft -  und auch bis zu einem bestimmten Ziel in der Familienplanung (Ehe, keine Kinder oder Anzahl der Kinder) – dann sind nur selten weitere Erfolge geplant. Der Erfolg soll gehalten und verteidigt werden. Veränderungen werden als Gefahr angesehen. Mal von ganz allgemeinen Aussagen abgesehen wie Wünsche etwa im Hinblick auf: Gesundheit, den Kindern soll es gut gehen, Frieden für die Welt.

Dabei waren die Ergebnisse meiner Untersuchung schon ein deutliches Zeichen für ein selbstbestimmtes Leben mit anvisiertem Erfolg.

Jena, Leibzig, Dresden. Hier unterrichtete ich Kommunikation. Ich konnte erkennen, dass die Menschen im Osten schon konkrete Vorstellungen von ihrem Leben hatten – aber in der Umsetzung eher darauf warteten, dass etwas „passierte“. Ein Angebot kam, ein Impuls, eine Anregung. Irgendetwas. Von aussen.

Selbstmotivation, die über das Managen des Alltäglichen hinausging: eher selten.

Warum ist es so, dass wir nach einer bestimmten Erfolgsebene nicht weiter gehen wollen?

Bestseller-Autorin Marianne Williamson[1] spricht in einem ihrer Bücher von der Angst, die wir vor unserer Grösse, unserer Begabung, haben. Und von der Konditionierung, uns als „klein sehen zu müssen“. Mit anderen Worten – irgendwie finden es viele Menschen als schicklich, sich selbst zu verachten, Begabung  und Grösse zu unterdrücken! Und damit wollen sie dann irgendwie über die Runden kommen. Ab dem mittleren Lebensabschnitt nur noch Routine? Ziele nur noch im Urlaub?

Dieses Thema der mangelnden Selbstanerkennung ist nicht neu. Hatten unsere  Mütter als Teenie nicht alle diesen Spruch im „Poesiealbum“ gelesen: „Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam, bescheiden und rein und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“? Was ist sittsam? Wer bestimmt das?

Bescheidenheit als Form der Abwesenheit von Hochmut, ist ja ganz in Ordnung.

Bescheidenheit in Form von Selbstverleugnung ist hingegen krank.

Und so ruft die Autorin Marianne Williamson auch dazu auf, zu sich selbst zu stehen. Das „eigene Licht leuchten zu lassen“ – auf dass unser Mut die anderen Menschen von ihrer Angst befreit.

Aber: Wie kann man so mutig werden, zu sich selbst zu stehen?

Ich habe dazu meine Seminarteilnehmer*innen angeregt, „Mutproben“ zu machen. Ich habe Mutproben schon als Kind immer geübt – und fand die Methode wunderbar. Zum Beispiel nachts heimlich in den Wald zu gehen – nur mit einer Taschenlampe – wohl wissend, dass es da Wildschweine gibt.

Mit den Menschen in Leipzig habe ich zum Beispiel über Praktika bei richtig „prickelnden“ Firmen gesprochen. Und tatsächlich haben wir zwei Praktika bekommen – in Köln und Düsseldorf. Das war ein echtes Abenteuer für Menschen, die soeben die Freiheit erkämpft hatten – und sich jetzt auch irgendwie alles zutrauten. Fast alles.

Und die Menschen im Westen? Es kommt darauf an, was sie schon können und noch erreichen wollen. Einmal war eine Ausbildung zu einem Nachrichtensprecher bei einem kleinen Radiosender hilfreich. Ein anderes Mal haben wir gemeinsam einen Feuerlauf gestartet.

Wir meldeten uns gemeinsam an zu einem Feuerlauf-Seminar. Zuerst gab es ein Warming-up, gefolgt von einer Phantasiereise. Dann gingen wir auf die Wiese und spürten bewusst das Gras unter unseren Füssen. Ein Feuerteppich über drei Meter wurde von der Seminarleiterin angelegt. Wir stellten uns um dieses Feuer, sangen und waren ziemlich aufgeregt. Zumeist freudig aufgeregt. Ich sah zu wie die Menschen über das Feuer gingen – nicht laufen! – und nichts passierte. Keine brennende Haut. Keine Ohnmacht. Keine Panikattacke.

Als ich an der Reihe war, war ich erstaunt wie gut es ging und wie leicht es war. Ich war so begeistert, dass ich diesen Gang noch zwei Mal wiederholte. Keine Verletzungen an den Füssen. Keine Brandwunden. Nichts!
Wer über das Feuer gehen kann – kann zwar noch nicht über’s Wasser laufen. Hat aber danach den Mut, neue Dinge zu tun. Das, was dieser Mensch schon immer tun wollte.

Für die einen ist es der Auftritt vor einem grossen Publikum im Radio. Für andere ist es das Erlebnis in einem berühmten Unternehmen. Andere besteigen höchste Berge. Oder melden sich mit Ende 70 zu ihrer Promotion an. Oder machen einen Selbstverteidigungskurs. Oder gehen über das Feuer.

Wenn wir „für uns“ sind, „zu uns“ stehen, können wir fast alles erreichen. Ich habe eine Frau erlebt, die gerade einen Selbstmordversuch überlebt hatte. Eine Frau,  die bisher (Heim) nur erlebt hatte, dass das Leben ein Jammertal sein kann, und die dann einen bemerkenswerten Lebensweg hingelegt hat. Als sie erkannte, was so alles in ihr steckt, bekam sie regelrecht Flügel.

Lilli Cremer-Altgeld
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[1] „Our deepest fear is not that we are inadequate.
Our deepest fear is that we are powerful beyond measure.
It is our light, not our darkness that most frightens us.”


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